…sind es, die, während in Frankreich die Gläubigen auf die Straße gehen und sich als Faschisten beschimpfen lassen, die Ruhe bewahren, sich von den demonstrierenden Massen nicht beeindrucken lassen und bei einer Tasse Kaffee differenziert und souverän zu Protokoll geben: “Wir würden das nicht wollen. Bei uns gibt es keine entsprechende Protestkultur. Und das finden wir so in Ordnung.”
Selbstverständlich, Pater Langendörfer. Protest gegen die Autoritäten war die Sache der Jesuiten noch nie. Schon gar nicht, wenn ihre Funktionärspöstchen vom Staat durch Kirchensteuereintreibung so brav finanziert werden, und erst recht nicht, wenn sie in Bonn leben und der Regierung ganz, ganz nah sind. Oder? Moment mal. War da nicht was? Wie…? “Berlin”?
Jaja, Pater Langendörfer, das fing 1989 an, dass die teutsche Loreley aufhörte, durchs Rheintal zu singen, und an die Spree umzuziehen begann. Der erste Akt spielte sich übrigens in Leipzig ab, wo sich die deutsche Protestkultur, da sie ja nicht existiert, gar nicht manifestieren konnte, woraufhin die Stadt bekanntlich auch nicht den Namen “Heldenstadt der DDR” erhielt, denn die wahren Helden sind ja die anderen (siehe Titel), die sich von den protestierenden Massen nicht beeindrucken lassen, wie zum Beispiel der rote Kasner und die anderen Freunde der Kirche im Sozialismus, die sich freundschaftlich-kritisch der Regierung andienten und dafür mit Autos und Westreisen belohnt wurden.
Heute, ein Vierteljahrhundert später, schätzt Sie, Pater Langendörfer, des Kasners Tochter bestimmt außerordentlich, und der ehemalige Chef des IWF verlieh Ihnen 2008 das Bundesverdienstkreuz 1. Klasse.
So lässt sichs leben, was?