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Die Claudienleiter

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Mit dem zweiten träumt man besser

Und ihr träumte, und siehe, eine Leiter stand in ihrem Herzen, die rührte mit der Spitze an den Himmel der Empörung, und siehe, ihre Feinde stiegen daran auf und nieder. Und sie maß jedem der Feinde eine Schale der Empörung zu, dem großen Feinde die große Schale und dem kleinen Feinde die kleine Schale. Alles machte sie durch die Empörung, und ohne dieselbe wurde nichts gemacht, was gemacht ist.

Eines Tages aber fügte sichs, dass Annette auf der Claudienleiter auf- und abschwebte. Und sintemalen Claudia in ihrem Fiebertraume nur das Höher und das Tiefer ihrer Wunderleiter kannte, jedoch den Westen und den Osten, den Süden und den Norden, das Vor und Zurück, das Rechts und Links verleugnete, konnte sie es nur für unwahr und verlogen halten, als die gelehrten Professoren Annette beisprangen.

So dachte sich nun Claudia im Traume:

Ein Engelfeind auf der Claudienleiter ist, wer dem bösen Geist Plagyat dienet.

Ein Erzengelfeind aber ist, wer dem bösen Geist Plagyat dienet und gleichzeitig vorgibt, dem guten Geist Byldunx mi Nysterium zu dienen.

Und also folgerte Claudia im Traume:

Über den Engelfeind sollst du die Schale der Empörung ausgießen, wenn du sicher weißt, dass er dem bösen Geist gedient hat.

Über den Erzengelfeind aber, da er soviel höher auf der Claudienleiter steht und also soviel böser ist, sollst du eine größere Schale der Empörung ausgießen: nämlich die kleine Schale der Empörung, doch bereits früher: sobald du nur den leisesten Verdacht hast, dass er dem bösen Geist gedient habe. Das ist dann die größere Schale.

Dies ist die Logik der Hierarchisten. Dem Hohen das Hohe, dem Höheren das Höhere, dem Bösen die harte Strafe und dem Böseren die härtere Strafe. Das Größere ist das Weitere ist das Höhere ist das Fernere, das Kleinere ist das Engere ist das Tiefere ist das Nähere. Die Welt der Claudienleiter kennt nur die lange, lange Skala zwischen 0 und 100. Die Entdeckung der zweiten Dimension hat noch nicht stattgefunden. Das Mittelalter liegt noch in der Zukunft.

Doch als Claudia mit schäumendem Maule aus ihrem Alpdruck erwachte, bemächtigte sich der böse Geist Conyunktyph ihrer. Und was sie im Traume so klar geschaut hatte, wurde von ihm zu einer unentschlossenen, undeutlichen Formulierung entstellt. Sie redete also:

Sollten sich die Vorwürfe als zutreffend erweisen, frage ich mich, wie ausgerechnet die für Wissenschaft und Forschung zuständige Ministerin ihr Amt noch glaubwürdig ausüben will.

Doch wir wissen: “Wir sehen jetzt durch einen Spiegel ein dunkles Bild; dann aber von Angesicht zu Angesicht”: der böse Geist Conyunktyph ist nur Blendwerk. Wer Ohren hat zu hören, der hört den Engelsgesang der Empörung durch ihn hindurch.

Doch, oh! Wer greift mir von hinten just in diesem Augenblick so hart an die Kehle? Drückt mir bald die Luft ab? zieht mich aus dem gleißenden Licht der Claudienleiter in den trüben Spiegel der falschen Verstellung? oh! Er ist es, der Leibhaftige! oh! Was wäre, wenn es der böse Geist Conyunktyph wäre? Müsste ich das nicht als schrecklich empfinden? Dürfte ich dann nicht ganz ungestraft Fragen stellen, die allen, die ihm nicht dienten, verboten wären? Dann könnte ich also anfangen:

Sollte sich erweisen, dass Claudia Roth eine saublöde selbstgerechte Arschgeige wäre, frage ich mich, wie sie ihr Amt noch glaubwürdig ausüben will?

Sollte sich erweisen, dass Claudia Roth eine Gefahr für den öffentlichen Frieden, die guten Sitten und den guten Geschmack sein sollte, frage ich mich, ob man sie nicht lieber wegsperren soll?

Sollte sich erweisen, dass Claudia Roth überhaupt vollkommen überflüssig, dazu ein grober Klotz mit wenig Anzeichen für Gehirntätigkeit und ohne andere nennenswerte Kennzeichen für menschliches Leben sein sollte, frage ich mich, ob man sie nicht lieber unauffällig und, sofern möglich, umweltschonend beseitigen sollte?

Das alles wäre natürlich – Ehre sei Dir Conyu – rein hypothetisch. Einen Mordaufruf würde ich hierin nicht erkennen können.

Und nun, Claudia schlaf wieder ein. Träum von der ersten Dimension. Morgen nehmen wir die zweite durch.

ps. Nicht nur dass C. R. blöd ist, sie ist auch noch blöd. Sie erkennt noch nichtmal, woher der Wind weht. Skandalgeschult wie ich durch meine aktuelle Lektüre bin, möchte ich mal prognostizieren, dass Frau Schavan (im Gegensatz zu manch anderem) unbeschadet aus der Sache herauskommen wird. Dass die Bundeskanzlerin sich hinter sie gestellt hat, ist egal. Aber dass sich auch in der Wissenschaft eine “breite Front” zu ihrer Verteidigung aufgebaut hat, lässt vermuten, dass sich der Skandal in seiner aktuellen kritischen Phase nicht zu einer totalitären Einheitsmeinung contra Schavan verfestigen wird – genau das wäre zu seinem Gelingen aber notwendig. Das Hauptthema des Skandals könnte schon bald von Schavan zu denen hindrehen, die ihr überwollen – dem Gutachter z.B. oder demjenigen, der das Gutachten verfrüht der Presse gegeben hat. Aber das merkt C. R., der unser Herrgott nicht nur die Augen, sondern auch den Riecher verweigert hat, natürlich nicht.


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