Philipp, von Gottes Gnaden König
“Als König der Belgier sind Sie dem Volk verpflichtet” – so begann die von Ihnen soeben schändlich ignorierte Petition, die auch ich unterschrieben hatte, obwohl mir der Einstieg gar nicht gepasst hat.
Als christlicher König sind Sie zuallererst Gott verpflichtet.
Was werden Sie erwidern, wenn Sie dereinst vor Ihrem himmlischen Richter stehen und Er Sie anklagt:
“Ich bin ein Kind gewesen, und du hast mich nicht beschützt. Ich bin krank gewesen, und du hast mich ermorden lassen. Ich hätte Liebe und Beistand gebraucht, und du hast mir Gift gegeben. – Wahrlich, ich sage dir: Was du nicht getan hast einem von meinen geringsten Brüdern, das hast du mir auch nicht getan.”
Was werden Sie erwidern? Was werden Sie erwidern?
Nun, es kann Ihnen egal sein – die Worte “von Gottes Gnaden” haben Sie schließlich nie in Ihrer Titulatur geführt. Sie sind ja nur ein “König der Belgier”, Sie unterwerfen sich widerstandslos dem Gesetz der Welt: “Ich schwöre, die Verfassung und die Gesetze des belgischen Volkes zu beachten, die Unabhängigkeit des Landes zu erhalten und die Unversehrtheit des Staatsgebietes zu wahren” – diesen Eid mussten Sie sprechen, um König zu werden.
So gesehen sind Sie ein vorbildlicher Monarch. Sie haben die Gesetze geachtet. Sie haben sie willig unterschrieben, und seien sie noch so schändlich.
Allein: das alles geht auch ohne Sie.
Ein König, der der Welt in vorbildlichem Kadavergehorsam nachfolgt, anstatt ihr kraft seines monarchischen Amts den göttlichen Spiegel vorzuhalten, ist nutzlos.
König Philipp, danken Sie ab!!